ABO Wind und NEBeG informieren über Mayener Bürgerwindpark

Update (28. Juli 2017): ABO Wind wird die angekündigte Infomesse nach Rücksprache mit der Stadt Mayen verschieben. Weitere Informationen finden Sie hier

(Bendorf/Wiesbaden/Mayen, 23. Juni 2017) Gemeinsam mit der Stadt Mayen stellen die Energiegenossenschaft Neue Energie Bendorf eG (NEBeG) und der Projektentwickler ABO Wind am Dienstag, 29. August 2017, ab 17.30 Uhr im Mayener Rathaus die Pläne für den geplanten Bürgerwindpark im Mayener Hinterwald vor. Dort bauen die Veranstalter eine Plakatausstellung auf, unter anderem zu den Themen Naturschutz, Siedlungsabstand, Schall und Schatten, Windparkbau im Wald und finanzielle Beteiligung. Zahlreiche Poster zeigen Fotomontagen, die von verschiedenen Standorten in der Umgebung aus verdeutlichen, wie der Windpark aussehen wird. Für Gespräche stehen unter anderem Mitarbeiter von ABO Wind, der NEBeG, der Stadt Mayen und der Naturschutzgutachter zur Verfügung. Ab 15 Uhr bietet ABO Wind für interessierte Bürger bereits eine gemeinsame Besichtigung der Waldstandorte an. Weitere Informationen zu den beiden Veranstaltungen und zum geplanten Windpark sind in Kürze unter www.buergerwindpark-mayen.de zu finden.

Ein Windpark in Bürgerhand

ABO Wind kümmert sich um die Fachplanung des Windparks und wird die drei Anlagen schlüsselfertig bauen. Die Neue Energie Bendorf eG hat ein Exklusivkaufrecht für die Anlagen und wird diese als Bürgerwindpark betreiben. Damit kann sich jeder interessierte Bürger mit einem Mindestanteil von 100 Euro finanziell an den Windkraftanlagen beteiligen. Die NEBeG ist mittlerweile nicht mehr nur in Bendorf, sondern im gesamten Gebiet des Landkreises Mayen-Koblenz aktiv. Für den Betrieb des Windparks wird eine Betreibergesellschaft mit Sitz in Mayen gegründet, so dass die Steuereinnahmen der Region zugutekommen. Frank Simonis, ehrenamtlicher Vorstand der Neuen Energie Bendorf eG, sagt: „Mit unserem Bürgerwindpark tragen wir zur dezentralen Energiewende in Bürgerhand bei. Im vergangenen Sommer hat der Kreis Mayen-Koblenz die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes beschlossen. Unser Windpark soll dafür ein wichtiger Baustein sein.“ 

Der Strom aus dem Windpark wird zum größtmöglichen Teil in den Bilanzkreis der Bürgerwerke eG eingespeist: eine Genossenschaft, die die Stromvermarktung für die angeschlossenen Genossenschaften abwickelt. Diesem stetig wachsenden Verbund gehören derzeit 68 Energiegenossenschaften mit mehr als 12.000 Mitgliedern an. Der Strom kommt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien aus Deutschland. Der auf diese Weise direkt vermarktete Strom erhält keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz: Die EEG-Kasse wird so entlastet. Der Strom kann über die Regionalmarke „MykStrom“ bezogen werden. Die erneuerbaren Energien sind auch ein Jobmotor: Rund 330.000 Arbeitsplätze bot die Branche im Jahr 2016.

Guter Standort, kommunale Pachteinnahmen

Windmessungen haben am geplanten Standort eine Windgeschwindigkeit von 6,8 Metern pro Sekunde in der Nabenhöhe von 119 Metern ergeben – ein für Rheinland-Pfalz außerordentlich guter Standort. Trotz der Höhenbegrenzung wegen der Nähe zum Fliegerhorst Büchel wird der Bürgerwindpark rund 26,5 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom erzeugen. Dies entspricht dem Verbrauch von 7.500 durchschnittlichen Haushalten und vermeidet den Ausstoß von jährlich 20.000 Tonnen Kohlendioxid. Geht man davon aus, dass ein durchschnittlicher Baum rund zwei Tonnen Kohlendioxid pro Jahr binden kann, erspart der Windpark der Umwelt also so viel Kohlendioxid wie 10.000 Bäume. Zwei der drei Windkraftanlagen sind auf Freiflächen im Wald geplant, so dass die Rodungsflächen minimiert werden können.

Der Windpark, der auf Flächen der Stadt Mayen gebaut wird und dessen Pachteinnahmen damit direkt den Bürgern zugutekommen, ist bereits seit dem Jahr 2013 in Planung. Aktuell muss unter anderem die Zuwegung zu den Anlagen abschließend geklärt werden. Die Projektpartner prüfen derzeit alle möglichen Varianten gemeinsam mit den Naturschutzgutachtern und dem Anlagenhersteller.

Förmliches Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung

ABO Wind und NEBeG beantragen den Bürgerwindpark freiwillig im förmlichen Verfahren, das heißt die Bürger können die Antragsunterlagen mit allen Gutachten vier Wochen lang öffentlich einsehen und Einwendungen vorbringen. „Die Bürger haben viele Fragen zum Windpark“, sagt Kristof Frank, Teamleiter Rheinland-Pfalz bei ABO Wind. „Darum wollen wir bei unserer Infomesse bereits vor der Offenlage unsere Planungen vorstellen und mit den Anwohnern ins Gespräch kommen.“

ABO Wind hat in Rheinland-Pfalz bislang 34 Windparks mit einer Gesamtleistung von mehr als 290 Megawatt errichtet. Bürger an der Windkraft zu beteiligen, ist ABO Wind seit jeher ein wichtiges Anliegen. So hat ABO Wind 2016 in Lahr die erste Windkraftanlage für Genossen im Hunsrück eingeweiht. Zwischen 1998 und 2005 legte das Unternehmen acht Bürgerwindparks auf – darunter drei in Rheinland-Pfalz. 2010 gründete ABO Wind die Betreibergesellschaft ABO Invest AG, um gemeinsam mit Bürgern, Stiftungen und Genossenschaften Windparks zu betreiben. Zum Portfolio gehören mehrere Standorte in Rheinland-Pfalz.

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Lena Fritsche

Lena Fritsche

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