(Wiesbaden/Helsinki, 10. Dezember 2020) ABO Wind hat die beiden höchsten Windmessmasten der Firmengeschichte errichtet. Die beiden Bauwerke im finnischen Kannonkoski und Laitila sind 180 Meter hoch. Lässt man die Fernseh- und Radioantennen außen vor, existieren in dem Land bislang keine höheren Bauwerke. Seit Oktober (Kannonkoski) beziehungsweise November (Laitila) liefern die Masten Daten zur Windhöffigkeit. Darauf aufbauend lassen sich zuverlässige Ertragsprognosen für bis zu 300 Meter hohe Windenergieanlagen berechnen.
„Hohe Messmasten sind sehr wichtig für uns“ sagt Aapo Koivuniemi, Geschäftsführer der finnischen Tochter ABO Wind Oy. Denn in dem nordischen Land können – anders als etwa in Deutschland – typenunabhängige Genehmigungen beantragt werden. „Das heißt, wir können zum Beispiel jetzt schon Genehmigungen für Anlagen mit einer Gesamthöhe von 300 und einer Nabenhöhe von rund 180 Metern beantragen, obwohl es solche Anlagen noch gar nicht auf dem Markt gibt“, erklärt Koivuniemi. Zum Vergleich: Heute erreichen modernen Onshore-Anlagen eine Gesamthöhe von 240 Metern und eine Nabenhöhe von bis zu 160 Metern.
Dafür waren die bisherigen Windmessmasten von ABO Wind mit einer Höhe von 140 Metern ausreichend. „Um die Windhöffigkeit auf 180 Metern zu bestimmen, haben wir bislang zusätzlich Lidar-Geräte genutzt. Das ist aufwendiger und mit größeren Unsicherheiten behaftet“, sagt Koivuniemi. Da es für die Finanzierung auf die Prognosen zum Energieertrag ankommt, bedarf es möglichst genauer Vorhersagen. Daher beschloss ABO Wind, aus drei vorhandenen 140 Meter-Masten zwei 180-Meter-Masten zusammenzustellen „Sie liefern nun die Daten zur Windhöffigkeit auf der benötigten Höhe, die wir brauchen.“
Die Firma Ge:Net hat die beiden Masten mittels spezieller Montagetechnik errichtet. Dabei stellt eine Baumaschine zunächst die ersten zwei der jeweils rund sechs Meter langen Mastelemente auf. Anschließend werden die weiteren Elemente unter Zuhilfenahme eines zwölf Meter langen und speziell für die hohen Lasten konstruierten Montageauslegers hochgezogen, aufgesetzt und verschraubt. Dabei wandert der Montageausleger immer vom vorletzten auf das gerade neu installierte Teil. So wächst der Windmessmast beständig Element für Element in die Höhe. „Das hat viele Vorteile“, sagt Heye Schmidt-Bergemann, zuständig für die Messungen in Finnland: „Da wir für die Errichtung weder Helikopter noch Kräne benötigen, sind wir unabhängiger vom Wetter und es wird keine Kranstellfläche benötigt. Wir kommen zudem ohne Notlande- oder Verladeplätze aus und der Aufbau ist wesentlich leiser.“ Ge:Net verfügt über speziell für diese Montagetechnik geeignete Seilwinden und das nötige Know-How, um die 180 Meter hohen Messmasten für ABO Wind zu errichten.
„Wir rechnen damit, dass wir die Masten künftig noch häufiger einsetzen“, sagt Geschäftsführer Aapo Koivuniemi. Als einer der ersten Projektentwickler hat ABO Wind im Innenland Finnlands Flächen gesichert. Dort gibt es viel Platz und damit großes Potential für zahlreiche, hohe Anlagen – also auch Bedarf an Messungen in großer Höhe. Vor allem, weil dort der Wind mitunter schwächer weht als im Rest des Landes. „Diesen Nachteil können besonders hohe Anlagen wettmachen“, ist Koivuniemi zuversichtlich. Ob er Recht hat, werden schon bald die XXL-Messmasten zeigen.
Dr. Daniel Duben
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