(Wiesbaden, 8. Juli 2021) Der Projektentwickler ABO Wind fährt einen ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen die Klimakrise: Das Unternehmen plant nicht nur Wind- und Solarparks in 16 Ländern, sondern befasst sich seit mehreren Jahren zusätzlich mit Speichertechnologie und Mobilität. Jetzt hat das Unternehmen vor der eigenen Haustür ein Hybridprojekt aus PV-Generator (80 kW), Batteriespeicher (50 kW/200 kWh) und Ladeinfrastruktur (300 kW) geplant und umgesetzt.
Am Firmensitz in Wiesbaden belegte ABO Wind die Dachflächen dreier Gebäude mit Photovoltaik-Modulen und errichtete sieben Ladestationen mit je zwei Ladepunkten für den eigenen Fuhrpark. So können die Mitarbeiter*innen ihre Elektrofahrzeuge während der Arbeitszeit mit bis zu 22 Kilowatt aufladen. Ein intelligentes Lademanagement sorgt dabei für möglichst direkte Nutzung des Grünstroms für die Elektrofahrzeuge. Ein Batteriespeicher ergänzt das System, um den Netzanschlusspunkt nicht vergrößern zu müssen und den Eigenverbrauch zu erhöhen. „Durch den Batteriespeicher wird unser grün produzierter Strom immer dann verfügbar, wenn er gebraucht wird. Das macht die Elektromobilität noch umweltfreundlicher“, sagt Dr. Julia Badeda, Leiterin der Abteilung Hybride Energiesysteme und Batteriespeicher. Das Projekt hat für ABO Wind Pilotcharakter. „Wir entwickeln vergleichbare Systeme für Industriekunden – diese Projekte sind allerdings deutlich größer als unser eigenes“, sagt Badeda.
Mehrfach- und Zusatznutzen von Batteriespeichern gewinnen in der Industrie an Bedeutung. Die Speichersysteme sind nicht nur Teil der Ladeinfrastruktur, sondern können mit einem smarten Energiemanagementsystem gleichzeitig die Stromversorgung sicherstellen und Lastspitzen kappen. Dadurch sparen die Kunden im großen Umfang Netzentgelte. „Für Großverbraucher mit mehr als zehn Gigawattstunden Jahresverbrauch rechnet sich ein richtig dimensionierter Speicher bereits nach ein bis zwei Jahren“, ergänzt Dr. Patrik Fischer, der das Thema in der ABO Wind Geschäftsführung verantwortet.
ABO Wind konzipiert und realisiert Hybride Energiesysteme für verschiedene Bedürfnisse: Sogenannte Micro-Grids eignen sich für Industriekunden, Gemeinden oder Inselsysteme und können dort zum Beispiel Dieselgeneratoren ersetzen. Im Themenspektrum von zukünftigen Antriebsmöglichkeiten und grüner Versorgung wird in Wiesbaden auch die Konzeption und Umsetzung von Wasserstoffinfrastruktur bearbeitet.
Christian Schnohr
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