Spezialisten für den Bau von Windparks auf Tagebauflächen

Windpark Forst Briesnig

(Wiesbaden/Forst, 28. August 2018) Was ist eine Rütteldruckverdichtung? Fallen 200 Meter hohe Windenergieanlagen auf einem ehemaligen Tagebaugebiet nicht irgendwann um? Und wie verhindert man eigentlich das Absacken der aufgeschütteten Erdschichten? „All diese Fragen haben uns die Anwohner gestellt, als wir unsere Pläne im Mai und August auf zwei Infomessen vorgestellt haben“, sagt Tobias Bünning, Bauleiter von ABO Wind. Der Grund für die interessierten Nachfragen: Wo noch vor 20 bis 25 Jahren Eimerketten- und Schaufelradbagger Kohle gefördert haben, sollen nun fünf 200 Meter hohe Windenergieanlagen entstehen. Andere Entwickler trauten sich den technisch anspruchsvollen Bau dort nicht zu. ABO Wind schon. „Unsere erfahrene Bauabteilung kann diese herausfordernden Arbeiten in Bergbaufolgelandschaften stemmen“, sagt Bünning. 

Das Areal des künftigen Windparks wurde nach Ablauf der Kohleförderung wiederhergestellt und landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund der lockeren Erdschichten ist es auf rekultivierten Tagebauflächen wie diesen besonders anspruchsvoll, stabile Fundamente zu errichten. Normalerweise reichen Fundamente bei 200 Meter hohen Anlagen lediglich drei bis vier Meter in die Tiefe. Das reicht in der Bergbaufolgelandschaft des von der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) betriebenen Tagebaus Jänschwalde nicht. Nach dem Fördern der Kohle in 95 Metern Tiefe schüttete eine das Köhleflöz überspannende Förderbrücke die von ihr geförderten Erdmassen zum Freilegen der Kohle direkt wieder hinter sich ab. „Das bedeutet, dass die Erdschichten hier viel lockerer liegen als auf normalem Gelände“, erklärt Bünning. Absenkungen sind also wahrscheinlich.

Um das zu verhindern, wendet ABO Wind verschiedene Methoden an, um den Lausitzer Sandboden so zu verdichten, dass die Anlagen dauerhaft stabil stehen. Eine so genannte Rütteldruckverdichtung bringt Naturkies als Füllmaterial zunächst mit Hilfe von Vibration und Wasserspülung auf die gewünschte Tiefe von 40 bis 60 Metern. Anschließend wird ein Gewicht an einem Seilbagger auf die zu verdichtenden Stellen fallen gelassen: die so genannte Fallgewichtverdichtung. Das Gelingen der Verdichtung muss ein externer Gutachter bescheinigen.

Zusätzlich sichern 32 vor Ort hergestellte jeweils 15 bis 21 Meter lange Betonpfähle die Stabilität der Fundamente. Unabhängige Prüfstatiker untersuchen nach Abschluss der Fundamentarbeiten, ob die Stabilität für den Bau der Windenergieanlagen ausreicht. Erst dann kann mit dem Bau des Turms begonnen werden. Derzeit sind in Jänschwalde zwei der fünf Fundamente im Bau. „Wir rechnen damit, dass der Windpark noch in diesem Jahr ans Netz gehen kann“, sagt Ute Simon, Abteilungsleiterin des Berliner Büros von ABO Wind.

„Von unseren Erfahrungen in Jänschwalde können wir zukünftig noch an anderen Standorten profitieren“ schätzt Simon. In der Lausitz gibt es zahlreiche Flächen, auf denen früher Braunkohle gefördert wurde. Viele davon eignen sich hervorragend als Standort für Windparks. Aber nur wenige Firmen verfügen über das Fachwissen, um dort auch Windparks zu errichten. ABO Wind gehört dazu. „In Jänschwalde beweisen wir gerade, dass unsere erfahrene Bauabteilung auch auf diesen aufgeschütteten Arealen sichere Windenergieanlagen realisieren kann“, sagt Simon. Vielleicht gibt es für Bünning und sein Team künftig also noch mehr zu tun.

Weitere Informationen zum Projekt im Tagebau Jänschwalde finden Sie hier.

 

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Dr. Daniel Duben

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