ABO Energy plant den im Jahr 2004 gebauten Windpark Metzelberg in Marpingen-Berschweiler im saarländischen Landkreis St. Wendel zu erneuern. ABO Energy beabsichtigt drei 1,5 MW-Altanlagen zurückzubauen und diese durch zwei neue Anlagen mit je sechs Megawatt Leistung zu ersetzen. Demnach haben die neuen Windkraftanlagen insgesamt fast die dreifache Leistung der zurückzubauenden Altanlagen.
Der alte Windpark produziert rund 7 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Der neue Windpark wird dagegen mit ca. 25 Millionen Kilowattstunden sogar mehr als das Dreieinhalbfache erzeugen. So viel verbrauchen rund 15.000 Personen in ihren Häusern und Wohnungen. Die Windkraftanlagen vermeiden den Ausstoß von fast 17.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Auf dieser Website halten wir Sie über die Planungen, den Abbau der Altanlagen und Bau des neuen Windparks auf dem Laufenden.
ABO Energy hat im September 20204 eine Genehmigung zur Errichtung der zwei Windkraftanlagen erhalten. Der Rückbau der alten Anlagen startet im zweiten Quartal 2025, der Bau der neuen Anlagen soll im dritten Quartal 2025 beginnen. Wir rechnen derzeit mit der Inbetriebnahme des neuen Windparks im zweiten Quartal 2026.
Auf der Website www.windpark-marpingen.de finden interessierte Bürgerinnen und Bürger alles Wissenswerte und aktuelle Informationen über das Repowering des Windparks Marpingen.
ABO Wind hat Ende 2020 einen Genehmigungsantrag für den Bau des neuen Windparks Marpingen gestellt. Das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich bis Anfang 2022 dauern.
Die geplanten Anlagen liegen innerhalb des bisherigen Windparks auf dem Metzelberg. Die Anlagen werden auf einem Höhenniveau von rund 360 Meter ü. NN errichtet. Die Windgeschwindigkeiten liegen bei rund 5,7 Meter pro Sekunde in Nabenhöhe.
Der neue Windpark wird weitestgehend über die bereits vorhandenen Wege erschlossen, die hierfür ertüchtigt werden. Wo neue Wege erforderlich sind, werden diese temporär durch Auslegen von mobilen Platten hergestellt.
Alt | Neu | |
Rückbau ab 3. Quartal 2022 | Aufbau geplant ab 3. Quartal 2022 | |
Windkraftanlagen | 3 WEA | 2 WEA |
Anlagentyp | GE Wind Energy 1,5sl | Vestas V162 |
Nabenhöhe | 85 Meter | 119 Meter |
Rotordurchmesser | 78 Meter | 162 Meter |
Gesamthöhe | 124 Meter | 200 Meter |
Nennleistung | 1,5 Megawatt | 6 Megawatt |
Visualisierungen sind Fotomontagen, die von verschiedenen Orten in der Umgebung aus verdeutlichen, wie der realisierte Windpark aussehen würde. Mit Hilfe eines Computerprogramms haben Experten die Windräder anhand von diversen Referenzpunkten perspektivisch korrekt in das Landschaftsbild eingefügt. So können sich Bürgerinnen und Bürger schon heute ein realistisches Bild vom geplanten Windpark machen.
Die Rotoren der neu geplanten WEA sind in den Visualisierungen so ausgerichtet, dass sie senkrecht zur Blickachse des Betrachters stehen und damit eine maximale Sichtbarkeit haben. Dies ist in der Realität nur ab und zu der Fall, meistens steht die Anlage in einem anderen Winkel und ist damit unauffälliger.
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Herbst 2018 | Termine zur Vorstellung des Projektes im Ortsrat Berschweiler und im Bauausschuss Marpingen |
2019-2020 |
Vorbereitung der Planung, Sicherung der Grundstücke, Untersuchung und Kartierung des Windparkgebietes, Erstellung der erforderlichen Gutachten. Gleichzeitig Vorbereitung der Änderung des Bebauungsplanes „Windpark Metzelberg“ in regelmäßiger Abstimmung mit der Gemeinde. |
Dezember 2020 | Einreichung des Genehmigungsantrags gemäß Bundesimmissionsschutz-Gesetz im zuständigen Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) in Saarbrücken |
Mai/Juni 2023 | Offenlage des BImSchG-Antrags für den Windpark |
Juli/August 2023 | Offenlage des Bebauungsplans |
2022-2024 | Erhebliche Verzögerung wegen Stellungnahme der Luftfahrtbehörde |
September 2024 | Erhalt der Genehmigung (förmliches Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung) |
4. Quartal 2024 | Teilnahme an Ausschreibung der Bundesnetzagentur |
2. Quartal 2025 | Rückbaubeginn der Altanlagen |
3. Quartal 2025 | Baubeginn der neuen Anlagen |
1. Quartal 2026 | Bereitschaft Netzanschluss |
2026 | Voraussichtliche Inbetriebnahme |
So sieht der Bestandspark Marpingen aus.
Später werden wir an dieser Stelle die Rück- und Aufbauarbeiten fotografisch begleiten.
Das traditionelle Kohleland Saarland deckt nach wie vor zwei Drittel des Primärenergiebedarfs mit Steinkohle. In den letzten Jahren hat der Ausbau der Windenergie aber an Fahrt aufgenommen. Das Saarland will den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent erhöhen. Ende 2020 produzierten im Saarland 216 Windkraftanlagen mit einer Gesamt-Nennleistung von 527 Megawatt sauberen Strom, mehr als die Hälfte davon wurde seit 2013 errichtet.
Der große Erfolg der Windenergie an Land – deren Stromproduktion hat sich zwischen 2013 und 2017 verdoppelt – hat die Nebenwirkung, dass immer weniger Flächen für neue Anlagen zur Verfügung stehen. Hier schafft das Repowering Abhilfe, das zu den Spezialitäten von ABO Energy zählt. Zwei Windparks hat der Projektentwickler bereits in Rheinland-Pfalz erneuert, einen in Niedersachsen und einen in Hessen.
Nun sind Sie als Anwohner gefragt: Welche Fragen zum Repowering in Marpingen möchten Sie uns stellen? Dafür haben wir ein neues Dialogforum eingerichtet, in dem Bürgerinnen und Bürger mit uns in Kontakt treten können.
Häufige Fragen haben wir bereits zusammengetragen und beantwortet. Weitere Fragen können Sie uns über das folgende Formular stellen. Falls Sie eine persönliche Antwort wünschen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an. Sofern Ihre Frage von allgemeinem Interesse ist, fügen wir sie anonymisiert zu unserem Fragenkatalog hinzu.
Durch den Betrieb des Bestandswindparks sind gute Informationen über die lokalen Windverhältnisse vorhanden. Zusätzlich wurden von unabhängigen Gutachtern sogenannte Windgutachten erstellt. Bei der für diese Planung errechneten und mit Daten von umliegenden Bestandanlagen abgeglichenen Windgeschwindigkeit von 5,7 Metern pro Sekunde in Nabenhöhe werden die zwei Anlagen pro Jahr rund 25 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. Für einen Standort im Binnenland ist dies ein sehr guter Wert.
Wer den Windpark betreiben wird, steht erst etwa ein halbes Jahr vor Inbetriebnahme fest. Windparkbetreiber können beispielsweise Genossenschaften, Bürger oder Kommunen sein. Auch regionale Energieversorger oder sonstige Unternehmen kommen in Frage.
Um eine Genehmigung für eine Windkraftanlage zu bekommen, müssen wie auch bei jedem anderen Gewerbebetrieb strenge Schallgrenzwerte der "Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm" eingehalten werden:
Art der baulichen Nutzung | Tags | Nachts |
Industriegebiet | 70 dB(A) | 70 dB(A) |
Gewerbegebiet | 65 dB(A) | 50 dB(A) |
Kern-, Dorf-, Mischgebiet | 60 dB(A) | 45 dB(A) |
Allgemeines Wohngebiet, Kleinsiedlungsgebiet | 55 dB(A) | 40 dB(A) |
Reines Wohngebiet | 50 dB(A) | 35 dB(A) |
Kurgebiet, Krankenhaus, Pflegeanstalt | 45 dB(A) | 35 dB(A) |
Zum Vergleich: Eine ruhige Unterhaltung hat eine Emission von etwa 60 dB(A).
Die Schallbelastung durch eine Windkraftanlage werden stets unter den ungünstigsten Voraussetzungen berechnet: Der Gutachter unterstellt, die Anlage würde durchgehend auf Volllast laufen und es gäbe keine sonstigen Umweltgeräusche wie Blätterrauschen oder Verkehrslärm.
Auf dem Metzelberg sollen drei Windenergieanlagen mit einem Leistungspegel von jeweils 106,1 dB(A) abgebaut werden. Ersetzt werden sie durch nur noch zwei Windenergieanlagen mit einem Schallleistungspegel von jeweils 106,4 dB(A). Diese werden während der Nachtzeit zusätzlich in einem schallreduzierten Modus betrieben, bei dem die eine noch 104,1 dB(A) und die andere nur noch 102,1 dB(A) emittieren. Die Schallbelastung reduziert sich daher im Vergleich zur aktuellen Situation merklich.
Nein. Bislang gibt es keinerlei seriöse wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Infraschall krank macht. Infraschall ist für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbarer Schall unterhalb der Frequenz von 20 Hertz. Viele natürliche Quellen (wie etwa böiger Wind und hoher Seegang), aber auch Autos oder Flugzeuge erzeugen Infraschall. Die Emission durch Windkraftanlagen ist dagegen gering. Schon in wenigen hundert Metern Entfernung ist kaum noch zu unterscheiden, ob Infraschall von einem Windrad oder von einer anderen Quelle – zum Beispiel dem Wind – verursacht wird. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen wie zum Beispiel die Studie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden Württemberg oder die Langzeitstudie des technischen Forschungszentrums Finnland (VTT), zusammengefasst hier.
Im April 2021 wurde bekannt, dass die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Schallbelastung durch Windkraftanlagen jahrelang zu hoch veranschlagt hat. Ihre Studie „Der unhörbare Schall von Windkraftanlagen“ von 2005 wird oft als Argument gegen die Errichtung von Windkraftanlagen herangezogen. Experten schätzen, dass durch diesen Rechenfehler die Infraschallwerte insgesamt um den Faktor 10.000 zu hoch angesetzt wurden.
Die Rotorblätter von Windkraftanlagen sind Umwelteinflüssen ausgeliefert, die das Material angreifen. Der Verschleiß, der durch den Abrieb der Blattoberfläche an der Vorderkante der Rotorblätter entsteht, tritt meist an den Blattspitzen auf. Im Betrieb erreichen die Blattspitzen Höchstgeschwindigkeiten von 250 bis 360 Kilometern pro Stunde. Bei dieser Geschwindigkeit wirken Regentropfen, kleine Staubpartikel, Salz oder Umweltchemikalien auf das Blattmaterial ein und es können sich kleine Partikel aus der äußersten Materialschicht des Blattes lösen. Derzeit existieren keine genauen Untersuchungen zur Menge der abgelösten Partikel bei Windkraftanlagen. Schätzungen gehen von einem jährlichen Materialverlust von 2,74 Kilogramm pro Windkraftanlage aus. Bei Betrachtung aller 28.611 Windenergieanlagen in Deutschland (Stand: Juli 2024) entsteht folglich ein Abrieb von rund 78.400 Kilogramm pro Jahr. Zum Vergleich: Die Abriebwerte von Reifen belaufen sich jährlich auf etwa 102.090.000 Kilogramm. Außerdem ist die Konzentration der Partikel gering, da sie sich in großer Höhe lösen und vom Wind verteilt werden.
Die äußerste Schicht der Rotorblätter bildet ein Decklack, der aus Polyurethan, Epoxid- oder Polyesterharz besteht. Diese Kunstharze besitzen im ausgehärteten Zustand keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften. Zum Erosionsschutz wird zusätzlich eine Schutzfolie oder ein spezieller Schutzanstrich aufgebracht, der auch bei Flugzeugen und Hubschraubern zum Schutz der Tragflächen und Rotorblätter eingesetzt wird. In der Diskussion stehen auch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), die in den Kunststoffen der Anlagen gebunden sind und dort kaum herausgelöst werden können, da sie zur Haltbarkeit und Stabilisierung gegen Partikelerosion beitragen sollen.
Der Abrieb führt über die Zeit zu einer Verschlechterung der Aerodynamik des Rotorblattes und folglich zum Ertragsverlust der Anlage. Auch aus diesem Grund werden die Anlagen mitsamt den Rotorblättern regelmäßig kontrolliert und Maßnahmen zur Instandhaltung umgesetzt. Dazu gehört das Auftragen von Schutzlacken oder Schutzfolien oder bei starken Beschädigungen der Austausch von Rotorblättern.
Dem Betrieb einer Windkraftanlage auf einem Grundstück liegt ein Pachtverhältnis zugrunde, welches das Eigentum an Grund und Boden vom Eigentum an der Windkraftanlage eindeutig trennt. Bei einer Windkraftanlage handelt es sich um einen sogenannten Scheinbestandteil, der nur vorübergehend auf dem jeweiligen Grundstück betrieben wird. Diese vorübergehende Nutzung wird durch eine Befristung des Pachtverhältnisses zeitlich begrenzt, wobei aus rechtlichen Gründen ein Vertrag zwischen Verpächter und Betreiber nicht länger als 30 Jahre bestehen sollte, da sonst dieses Prinzip der vorübergehenden Nutzung eines Grundstücks in Frage stehen könnte. Nach dem Ablauf des Vertrags kann zwischen den Parteien natürlich ein neuer Vertrag geschlossen werden. Die Windkraftanlage zum Ablauf der Vertragsdauer rückzubauen und gegebenenfalls eine neue zu errichten, ist in den meisten Fällen sinnvoll, da die technische Lebensdauer einer Anlage heute bei 25 bis 30 Jahren liegt. Neben dem gewöhnlichen Verschleiß spricht noch ein anderes Argument für den Ersatz älterer Anlagen: Die Windkraft als relativ junge Technologie entwickelt sich rasant weiter. In den letzten 20 Jahren hat sich die durchschnittliche Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen von 260 kW auf 3.400 kW mehr als verzehnfacht. Anlagen der neuesten Generation wie hier in Marpingen haben mit 6.000 kW noch deutlich mehr Leistung.
In den nächsten 20 bis 30 Jahren wird es voraussichtlich ähnlich dynamische Fortschritte geben, der Ersatz älterer Anlagen, das so genannte Repowering, macht so einen vielfach höheren Stromertrag mit weniger Anlagen möglich.
Ist nach der Vertragsdauer Windkraft an einem Standort aus verschiedensten Gründen nicht mehr erwünscht, kann auf einen Ersatz einer abgebauten Anlage auch ganz verzichtet werden.
Windenergie ist eine sichere und zuverlässige Art der Stromerzeugung: Moderne Anlagen sind bis zu 98,5 Prozent technisch verfügbar, also betriebsbereit. Technische Störungen führen in den meisten Fällen zu Ertragsausfällen für den Betreiber, nicht jedoch zu Gefahren für die Allgemeinheit. Laut einer Schätzung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven kommt es in Deutschland nur in 0,01 Prozent aller installierten Windkraftanlagen pro Jahr zu Bränden. Im Vorfeld erstellt ABO Energy Brandschutzkonzepte und die örtliche Feuerwehr wird für den Notfall eingewiesen.
Jede Windkraftanlage wird zudem in regelmäßigen Intervallen gewartet, um mögliche Gefahrenquellen rechtzeitig zu beheben. Im Falle eines Brandes lässt man die Anlage kontrolliert abbrennen, Waldbrandgefahr besteht somit keine.
Ja, das Gelände rund um die Standorte kann wie vorher land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.
Der Strom aus den Windkraftanlagen in Marpingen wird über eine Erdleitung in die Umspannanlage in Alsweiler eingespeist. Von dort wird er regional und überregional verteilt und verbraucht. Da der Strom aus verschiedenen Erzeugungsanlagen im Stromnetz zusammenläuft, kommt in jeder Steckdose ein Strommix aus verschiedenen Erzeugungsarten an. Strom aus Windkraftanlagen erhöht den Anteil erneuerbaren Stroms im Netz und damit auch den Anteil an Windstrom im eigenen Haushalt.
Nein. Aber die Erzeugung von Windenergie unterliegt tatsächlich witterungsbedingten Schwankungen. Für diese Herausforderung gibt es jedoch Lösungen: kombinieren, verteilen und speichern. In keiner Weise gefährdet der Ausbau der Windkraft die Grundversorgung.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, eine verlässliche Grundversorgung durch Windenergie zu gewährleisten: Sei es der flächendeckende Ausbau der Windenergie an Land, die Nutzung der Offshore-Potenziale, die Weiterentwicklung von Speichertechnologien oder die Kombination mit flexiblen Gaskraftwerken sowie anderen Erneuerbaren. Denn meist scheint entweder die Sonne oder der Wind weht, so dass an fast allen Tagen im Jahr eine der beiden Quellen viel Energie liefert. Aus Biomasse, Wasserkraft und Geothermie kann wetterunabhängig immer Strom gewonnen werden. So können naturbedingte Schwankungen bei der Einspeisung von Windenergie ausgeglichen werden. Ferner wird ein leistungsfähigeres Netz künftig mehr Strom aufnehmen können und eine bessere Verteilung gewährleisten. So lässt sich der derzeitige Missstand beseitigen, dass Windräder an windreichen Tagen mitunter mehr Strom produzieren, als ins Netz eingespeist werden kann.
Um eine gleichmäßigere Einspeisung zu erreichen und Spitzen abzuschwächen, besitzen moderne Onshore-Anlagen größere Rotoren, die ihre kleineren Generatoren auch bei wenig Wind antreiben. So werden insgesamt deutlich mehr Volllaststunden bei gleichmäßiger Stromeinspeisung erreicht. Moderne Anlagen übernehmen zudem immer mehr Systemdienstleistungen und tragen damit zur Netzstabilität bei. Um Produktionsspitzen abfangen zu können, werden zusätzlich verschiedene Technologien für eine lokale Stromspeicherung entwickelt
Volkswirtschaftlich betrachtet ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien sehr sinnvoll. Es werden nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern Deutschland macht sich damit auch unabhängiger von externen Brennstofflieferungen. Hinzu kommen Umweltprobleme, allen voran der Klimawandel und der damit einhergehende Biodiversitätsverlust, denen Erneuerbare Energien wie Windkraft wirkungsvoll begegnen können.
Je nach Stand der Sonne werfen Rotoren Schatten auf die Umgebung. Das kann für Anwohner unangenehm sein. Deswegen ist die maximal zulässige Belästigung strikt limitiert. Wirft eine Windkraftanlage an einem einzelnen Tag mehr als 30 Minuten lang Schatten auf ein Wohnhaus, wird die Anlage automatisch abgeschaltet. Das gleiche gilt, wenn die Belastung durch Schattenwurf innerhalb eines Jahres 30 Stunden erreicht hat.
Nein. Es gibt viele Gründe für den Wertverfall von Immobilien. Der wichtigste Faktor ist der demographische Wandel, durch den die Bevölkerung vor allem in ländlichen, strukturschwachen Regionen abnimmt und damit die Nachfrage nach Immobilien sinkt. Der Einfluss von Windenergieanlagen auf die Immobilienpreise ist dagegen zu vernachlässigen. Das belegen viele wissenschaftliche Untersuchungen.
Die aktuellste Studie zu diesem Thema wurde 2022 in Frankreich von der ‚Agence de la transition écologique‘ (Agentur für den ökologischen Wandel) veröffentlicht. Sie kommt zu dem Schluss, dass Windenergieanlagen bei 90 Prozent der Häuser, die zwischen 2015 und 2020 verkauft wurden, keinen und bei zehn Prozent dieser Häuser nur minimalen Einfluss auf die Preise haben. Die gemessenen Auswirkungen ähneln denen anderer Infrastrukturobjekte, etwa Mobilfunkmasten. Die Haupteinflussfaktoren auf den Preis von Immobilien sind räumliche Struktur, Lebensstandard in der Region und Nähe zu touristischen Attraktionen.
Zu ähnlichen Schlüssen kommen auch ältere Untersuchungen aus Deutschland, zum Beispiel eine Studie aus Aachen oder der Grundstücksmarktbericht 2015 für die Bereiche der kreisfreien Städte Emden und Wilhelmshaven und der Landkreise Aurich, Friesland, Leer und Wittmund.
Nein. Windkraft und Tourismus passen gut zusammen. Laut einer aktuellen Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien finden 93 Prozent der Befragten den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien wichtig bis außenordentlich wichtig. Windkraftanlagen sind ein sichtbares Zeichen, dass eine Region den Klimaschutz ernstnimmt. Die „Reiseanalyse 2015“ stellte fest, dass nur 0,8 Prozent der Urlauber wegen Windkraftanlagen eine Region meiden würden. Zu ähnlichen Ergebnissen kam die schottische Studie „Wind Farms and Tourism Trends in Scotland“.
Wir arbeiten eng mit den lokalen Tourismusverbänden zusammen, um ggf. mit gemeinsam entwickelten Angeboten die Region zu stärken. Einige Beispiele für solche Angebote finden Sie hier.
Albrecht Gölzer
Tel. +49 681 99 88 99-5
Fax +49 681 99 88 99-4
albrecht.goelzer(at)aboenergy.com
Dr. Tobias Rödder
Tel. +49 611 267 65-589
Fax +49 611 267 65-599
tobias.roedder(at)aboenergy.com