ABO Energy plant nordöstlich von Wadern einen Windpark mit drei Windenergieanlagen des Typs Nordex N131 mit einer Nennleistung von je 3,3 Megawatt. Die geplanten Anlagen produzieren jährlich rund 33 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom, so viel verbrauchen rund 20.000 Menschen in ihren Häusern und Wohnungen. Die Windkraftanlagen vermeiden den Ausstoß von 25.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
(1. November 2020) Am gestrigen Samstag wurde das letzte Rotorblatt an der WEA6 montiert und die Errichtung des Windparks damit fertiggestellt. Einige Fotos vom Bau sehen Sie in den beiden Bildergalerien.
Nach einer Phase des Probebetriebs soll der Windpark dann im Dezember in Betrieb gehen.
(28. September 2020) Nachdem die drei Türme der Windkraftanlagen errichtet wurden, werden nun die Gondeln und Rotorblätter angeliefert und in den kommenden Wochen montiert.
Der Stadtwerkeverbund Energieallianz Bayern hat den saarländischen Windpark Wadern-Wenzelstein von ABO Wind erworben. 18 der 37 bayerischen Versorgungsunternehmen, die zur Energieallianz Bayern mit Sitz in Hallbergmoos gehören, übernehmen den Windpark als langfristige Betreiber. Weiterlesen >
Pressemitteilung
(Wiesbaden/Wadern, 19. Juni 2020) ABO Wind beginnt dieser Tage mit dem Bau der Fundamente des saarländischen Windparks Wadern-Wenzelstein. Für die Finanzierung der drei Windkraftanlagen kooperiert das Wiesbadener Unternehmen mit der lokalen BürgerEnergieGenossenschaft (BEG) Hochwald eG. Die Genossenschaft hat die Finanzierung des Windparks mit einem festverzinslichen Nachrangdarlehen unterstützt. Anwohner können sich über eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft finanziell an den Windkraftanlagen beteiligen.
"Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit der BEG Hochwald", sagt ABO Wind-Teamleiter Dr. Tobias Rödder. "Bürgerinnen und Bürger in unsere Arbeit einzubinden, stärkt die Akzeptanz des Windparks und der Energiewende. So hat jedes Genossenschaftsmitglied an der Realisierung des Windparks mitgewirkt." ABO Wind hat bereits mehrere Windparks gemeinsam mit Energiegenossenschaften realisiert, beispielsweise in Lahr (Rheinland-Pfalz), Hofbieber (Hessen) und Ahorn-Buch (Baden-Württemberg).
Die BürgerEnergieGenossenschaft Hochwald eG ist eine der größten Energiegenossenschaften des südwestdeutschen Raums. Sie wurde 2012 gegründet, hat 650 Mitglieder, ist Mehrheitsgesellschafter der Windräder des Bürgerwindparks Losheim-Galgenberg und ist an 15 weiteren Windrädern im Landkreis Merzig-Wadern im Nordsaarland beteiligt. Die BEG Hochwald eG hat bei ihren Mitgliedern eine halbe Million Euro zur Darlehensgabe für den Windpark Wadern-Wenzelstein eingeworben. Eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft und damit Beteiligung an ihren Projekten ist jederzeit möglich. Bei der jährlich stattfindenden Gesellschafterversammlung können sich alle ordentlichen Mitglieder an allen wichtigen Entscheidungen der BEG Hochwald eG beteiligen.
Der Windpark nordöstlich von Wadern besteht aus drei Anlagen des Typs Nordex N131 mit einer Nennleistung von je 3,3 Megawatt. Der Park wird jährlich rund 33 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren. So viel verbrauchen rund 20.000 Menschen in ihren Häusern und Wohnungen. Die Windkraftanlagen vermeiden den Ausstoß von 25.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
ABO Wind hatte die Genehmigung für die Errichtung der Anlagen im Oktober 2019 erhalten und Anfang 2020 mit den Baumfällarbeiten begonnen. Im Anschluss wurde an den Wegen, Fundamentgruben und Kranstellplätzen gearbeitet. Im Juni werden nun die Fundamente vorbereitet, so dass im Juli und August die Errichtung der Türme beginnen kann. Die Anlagen soll Ende des Jahres in Betrieb gehen. ABO Wind informiert Anwohner mittels einer eigenen Internetseite – www.windpark-wenzelstein.de – über den Fortgang der Planung und Errichtung. Wadern-Wenzelstein ist der achte saarländische Windpark des Unternehmens.
Ende Februar haben wir die Rodungsarbeiten abgeschlossen und seitdem an den Wegen, den Fundamentgruben und den Kranstellplätzen gearbeitet.
Im Lauf des Juni sollen nun die ersten Fundamente betoniert werden. Gleichzeitig wird mit dem Verlegen der Kabeltrasse zum Umspannwerk begonnen.
Im Juli und August starten wir mit der Errichtung der unteren Turmteile aus Beton.
Mitte Januar wird ABO Wind mit ersten Baumfällarbeiten und vorbereitenden Maßnahmen für den Bau der Windkraftanlagen beginnen.
Über den genauen Ablauf halten wir Sie auf dieser Website auf dem Laufenden.
Am 29. Oktober 2019 erteilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) ABO Wind die Genehmigung zum Bau von drei Windkraftanlagen in Wadern. ABO Wind wird sich im Dezember 2019 in einer Ausschreibung der Bundesnetzagentur um eine Einspeisevergütung bewerben.
Mit den ersten Rodungsarbeiten wird ABO Wind voraussichtlich im ersten Quartal 2020 beginnen. Nach aktuellem Zeitplan werden die Anlagen Ende 2020 in Betrieb gehen.
Am 13. September 2019 schloss ABO Wind eine Vereinbarung mit der Stadt Wadern: Das Unternehmen hat die Planung von vier Windkraftanlagen auf drei reduziert und die vierte Anlage aus dem laufenden Verfahren zurückgezogen. Auch der Flächeneigentümer SaarForst Landesbetrieb hat die Vereinbarung unterzeichnet.
Der weitere Zeitplan sieht nach Erhalt der Genehmigung eine Teilnahme an der Ausschreibung zur Vergütung des Windstroms Ende 2019 vor. Der Bau der Anlagen könnte dann Anfang 2020 beginnen und Ende 2020 abgeschlossen sein.
Lesen Sie hier einen Artikel der Saarbrücker Zeitung über die Vereinbarung mit der Stadt Wadern (Zugang kostenpflichtig).
Interessierte Bürger konnten die Antragsunterlagen beim Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) in Saarbrücken sowie bei der Stadt Wadern im angegebenen Zeitraum einsehen. Die Offenlage wurde fristgemäß am 14.12.2017 im Amtsblatt angekündigt. Am 15.03.2017 wird der Erörterungstermin zur Offenlage stattfinden, in dem das LUA eventuelle Einwendungen abwägen wird.
13. September 2019: Drei Windräder sollen auf Wenzelstein bei Lockweiler entstehen (Saarbrücker Zeitung, Zugang kostenpflichtig)
20. Februar 2018: Ministerium bremst Windkraft-Planungen / Interview: Wir brauchen Klarheit, ein für alle Mal (Saarbrücker Zeitung)
16. Oktober 2017: Raum schaffen für die Windkraft (Saarbrücker Zeitung)
12. September 2017: Protest gegen Windräder hält an (Saarbrücker Zeitung)
23. November 2016: Stadtrat stellt die Weichen in Sachen Windkraft (Saarbrücker Zeitung)
Die geplanten Standorte befinden sich nördlich der Ortschaften Lockweiler und Krettnich auf einem bewaldeten Höhenrücken, der sich von der Stadt Wadern im Südwesten bis zur Gemeindegrenze nach Nonnweiler im Nordosten erstreckt. Alle drei Windenergieanlagen sind auf Flurstücken geplant, die sich im Eigentum des SaarForst Landesbetriebs befinden.
Mit dem SaarForst Landesbetrieb hat ABO Energy langfristige Pachtverträge abgeschlossen. Alle geplanten Windenergieanlagen befinden sich im Wald.
Die Abstände zu den Siedlungen betragen nach Nuhweiler ca. 1.080 Meter, nach Rathen ca. 1.530 Meter und nach Buweiler ca. 1.350 Meter.
Windkraftanlagen | 3 WEA |
Anlagentyp | Nordex N131 |
Nabenhöhe | 164 Meter |
Rotordurchmesser | 131 Meter |
Gesamthöhe | 229,5 Meter |
Nennleistung | 3,3 Megawatt |
Visualisierungen sind Fotomontagen, die von verschiedenen Orten in der Umgebung aus verdeutlichen, wie der realisierte Windpark aussehen würde. Mit Hilfe eines Computerprogramms haben Experten die Windräder anhand von diversen Referenzpunkten perspektivisch korrekt in das Landschaftsbild eingefügt. Die zu Grunde liegenden Bilder sind mit einer Brennweite von 50 Millimetern aufgenommen worden. Das kommt dem Eindruck des menschlichen Auges am nächsten. So können sich Bürgerinnen und Bürger schon heute ein realistisches Bild vom geplanten Windpark machen. Hier zu sehen ist noch die ältere Planung mit vier Windkraftanlagen. Nach der aktuellen Planung fällt jeweils das westlichste Windrad weg. Mit einem Klick auf ein Bild gelangen Sie zur hochauflösenden Version.
Das traditionelle Kohleland Saarland deckt nach wie vor zwei Drittel des Primärenergiebedarfs mit Steinkohle. In den letzten Jahren hat der Ausbau der Windenergie aber an Fahrt aufgenommen – vor allem, seit 2011 im Saarland die Errichtung von Windkraftanlagen in Wäldern erlaubt wurde.
Das Saarland will den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent erhöhen.
Ende 2020 produzierten im Saarland 216 Anlagen mit einer Gesamt-Nennleistung von 527 Megawatt sauberen Strom, mehr als die Hälfte davon wurde seit 2013 errichtet.
Nun sind Sie als Anwohner gefragt: Welche Fragen zur Windkraft in Wadern möchten Sie uns stellen? Dafür haben wir ein neues Dialogforum eingerichtet, in dem Bürgerinnen und Bürger mit uns in Kontakt treten können.
Häufige Fragen haben wir bereits zusammengetragen und beantwortet.
Weitere Fragen können Sie uns über das folgende Formular stellen. Sofern Ihre Frage von allgemeinem Interesse ist, fügen wir sie anonymisiert zu unserem Fragenkatalog hinzu.
Es gibt seit September 2017 einen Beschluss des Stadtrates zum Flächennutzungsplan, in dem die Stadt Wadern Konzentrationszonen für Windkraft ausgewiesen hat. Alle Ortsteile waren bei der Erstellung des Flächennutzungsplans beteiligt. Die vier Anlagen befinden sich innerhalb einer der vorgesehenen Windkraft-Konzentrationszonen. Auch die Topographie ist entscheidend für die Wahl der Standorte.
Ja. Das Saarland ist zu 38 Prozent mit Wald bedeckt. Windkraftanlagen lassen sich wie hier am Wenzelstein auch im Wald ökologisch sinnvoll realisieren. ABO Energy hat sich als einer der ersten Projektentwickler auf Waldstandorte spezialisiert und bereits vielfach Erfahrung gesammelt.
Laut § 8 Absatz (2) der Novelle des Landeswaldgesetzes (LWaldG) von 2017 ist in historisch altem Wald die Errichtung von Windenergieanlagen unzulässig.
Sowohl der Genehmigungsantrag als auch der Antrag auf Waldumwandlung zum Windpark Wenzelstein wurden allerdings vor dem Stichtag (21.06.2017) gestellt. Darum gilt in diesem Fall die Einschränkung gemäß § 52 LWaldG nicht.
Unabhängig davon erfüllt der Windpark Wenzelstein ohnehin die im Gesetz vorgesehenen Ausnahmetatbestände (§ 28 Absatz (1) Ziffer 6), die nach neuem Recht eine Genehmigung im historisch alten Wald dennoch erlauben würden.
Um im Wald eine Windkraftanlage zu errichten, müssen rund 5.500 Quadratmeter dauerhaft gerodet werden. Ein Teil der Fläche wird nach der Errichtung wieder bepflanzt. Mit Ersatzpflanzungen für gerodete Bäume stellt ABO Energy sicher, dass die Waldfläche nach dem Bau der Windenergieanlagen mindestens genauso groß ist wie vorher. An Waldstandorten nutzen wir zudem nach Möglichkeit bestehende Wege für die Transporte der Anlagenteile und bauen diese schonend aus (durch Schottern, Kurvenausrundungen etc.).
Der Bau von Windenergieanlagen hat nicht zu einer Verringerung der Gesamtwaldfläche im Saarland geführt, wie das saarländische Umweltministerium im Dezember 2016 mitteilte. Seit 2013 sind landesweit insgesamt 41 Windenergieanlagen im Wald errichtet und in Betrieb genommen worden. Es wurde dafür Flächen in einer Größenordnung von 21 Hektar in Anspruch genommen. Diese Waldflächenverluste wurden 1:1 durch 21 Hektar Erstaufforstungen von bisher nicht bewaldeten Flächen ausgeglichen. Der Waldanteil ist im Saarland in den vergangenen Jahren sogar gewachsen.
Für die Eingriffe in Natur und Landschaft vereinbart ABO Energy in enger Abstimmung mit den Kommunen, Forstämtern und Naturschutzbehörden umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen, um etwa andere Teile des Waldes ökologisch aufzuwerten.
Dazu zählen zum Beispiel Renaturierungen, der Schutz von Altbaumbeständen und Fledermausstollen sowie die Wiederherstellung von Quellbereichen. Indem wir neue Baumarten anpflanzen, erhöhen wir die ökologische Vielfalt. Das hilft dem Wald, besser mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtzukommen.
Zusätzlich enthält die Baugenehmigung oft strenge Vorgaben zum Schutz von Vögeln oder Fledermäusen. So stehen die Windräder zu bestimmten Vogelzug- und Jagdzeiten still. Auch reduzieren zum Beispiel Rotmilan-Konzepte das Kollisionsrisiko: Unter anderem ist es sinnvoll, landwirtschaftliche Flächen anders zu bewirtschaften, um Greifvögel zum Jagen vom Windpark wegzulocken.
Der Stadtwerkeverbund Energieallianz Bayern hat den saarländischen Windpark Wadern-Wenzelstein von ABO Energy erworben. 18 der 37 bayerischen Versorgungsunternehmen, die zur Energieallianz Bayern mit Sitz in Hallbergmoos gehören, übernehmen den Windpark als langfristige Betreiber.
Je nach Stand der Sonne werfen Rotoren Schatten auf die Umgebung. Das kann für Anwohner unangenehm sein. Deswegen ist die maximal zulässige Belastung strikt limitiert. Wirft eine Windkraftanlage an einem einzelnen Tag mehr als 30 Minuten lang Schatten auf ein Wohnhaus, wird die Anlage automatisch abgeschaltet. Das gleiche gilt, wenn die Belastung durch Schattenwurf innerhalb eines Jahres acht Stunden erreicht hat.
Durch den Einbau eines so genannten Schattenwurfmoduls im Windpark Wenzelstein ist sichergestellt, dass die oben genannten Grenzwerte für Schattenwurf in allen Ortsteilen Waderns bzw. der benachbarten Gemeinden eingehalten werden.
Um eine Genehmigung für eine Windkraftanlage zu bekommen, müssen wie auch bei jedem anderen Gewerbebetrieb strenge Schallgrenzwerte der "Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm" eingehalten werden:
Art der baulichen Nutzung | Tags | Nachts |
Industriegebiet |
70 dB(A) | 70 dB(A) |
Gewerbegebiet | 65 dB(A) | 50 dB(A) |
Kern-, Dorf-, Mischgebiet | 60 dB(A) | 45 dB(A) |
Allgemeines Wohngebiet, Kleinsiedlungsgebiet | 55 dB(A) | 40 dB(A) |
Reines Wohngebiet | 50 dB(A) | 35 dB(A) |
Kurgebiet, Krankenhaus, Pflegeanstalt | 45 dB(A) | 35 dB(A) |
Zum Vergleich: Eine ruhige Unterhaltung hat eine Emission von etwa 60 dB(A).
Die Schallbelastung durch eine Windkraftanlage werden stets unter den ungünstigsten Voraussetzungen berechnet: Der Gutachter unterstellt, die Anlage würde durchgehend auf Volllast laufen und es gäbe keine sonstigen Umweltgeräusche wie Blätterrauschen oder Verkehrslärm. Am Standort Wenzelstein werden alle Vorgaben zu Schall eingehalten.
Der Nachweis muss im Saarland auch für alle bereits laufenden Verfahren nach dem strengeren Interimsverfahren geführt werden. Damit folgt die Genehmigungsbehörde der im September 2017 von der LAI (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz) ausgesprochenen Empfehlung.
Nein. Bislang gibt es keinerlei seriöse wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Infraschall krank macht. Infraschall ist für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbarer Schall unterhalb der Frequenz von 20 Hertz. Viele natürliche Quellen (wie etwa böiger Wind und hoher Seegang), aber auch Autos oder Flugzeuge erzeugen Infraschall. Die Emission durch Windkraftanlagen ist dagegen gering. Schon in wenigen hundert Metern Entfernung ist kaum noch zu unterscheiden, ob Infraschall von einem Windrad oder von einer anderen Quelle – zum Beispiel dem Wind – verursacht wird. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen wie zum Beispiel die Studie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden Württemberg oder die Langzeitstudie des technischen Forschungszentrums Finnland (VTT), zusammengefasst hier.
Im April 2021 wurde bekannt, dass die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Schallbelastung durch Windkraftanlagen jahrelang zu hoch veranschlagt hat. Ihre Studie „Der unhörbare Schall von Windkraftanlagen“ von 2005 wird oft als Argument gegen die Errichtung von Windkraftanlagen herangezogen. Experten schätzen, dass durch diesen Rechenfehler die Infraschallwerte insgesamt um den Faktor 10.000 zu hoch angesetzt wurden.
Die Rotorblätter von Windkraftanlagen sind Umwelteinflüssen ausgeliefert, die das Material angreifen. Der Verschleiß, der durch den Abrieb der Blattoberfläche an der Vorderkante der Rotorblätter entsteht, tritt meist an den Blattspitzen auf. Im Betrieb erreichen die Blattspitzen Höchstgeschwindigkeiten von 250 bis 360 Kilometern pro Stunde. Bei dieser Geschwindigkeit wirken Regentropfen, kleine Staubpartikel, Salz oder Umweltchemikalien auf das Blattmaterial ein und es können sich kleine Partikel aus der äußersten Materialschicht des Blattes lösen. Derzeit existieren keine genauen Untersuchungen zur Menge der abgelösten Partikel bei Windkraftanlagen. Schätzungen gehen von einem jährlichen Materialverlust von 2,74 Kilogramm pro Windkraftanlage aus. Bei Betrachtung aller 28.611 Windenergieanlagen in Deutschland (Stand: Juli 2024) entsteht folglich ein Abrieb von rund 78.400 Kilogramm pro Jahr. Zum Vergleich: Die Abriebwerte von Reifen belaufen sich jährlich auf etwa 102.090.000 Kilogramm. Außerdem ist die Konzentration der Partikel gering, da sie sich in großer Höhe lösen und vom Wind verteilt werden.
Die äußerste Schicht der Rotorblätter bildet ein Decklack, der aus Polyurethan, Epoxid- oder Polyesterharz besteht. Diese Kunstharze besitzen im ausgehärteten Zustand keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften. Zum Erosionsschutz wird zusätzlich eine Schutzfolie oder ein spezieller Schutzanstrich aufgebracht, der auch bei Flugzeugen und Hubschraubern zum Schutz der Tragflächen und Rotorblätter eingesetzt wird. In der Diskussion stehen auch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), die in den Kunststoffen der Anlagen gebunden sind und dort kaum herausgelöst werden können, da sie zur Haltbarkeit und Stabilisierung gegen Partikelerosion beitragen sollen.
Der Abrieb führt über die Zeit zu einer Verschlechterung der Aerodynamik des Rotorblattes und folglich zum Ertragsverlust der Anlage. Auch aus diesem Grund werden die Anlagen mitsamt den Rotorblättern regelmäßig kontrolliert und Maßnahmen zur Instandhaltung umgesetzt. Dazu gehört das Auftragen von Schutzlacken oder Schutzfolien oder bei starken Beschädigungen der Austausch von Rotorblättern.
Mit der Novellierung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen (AVV) sind wir zur Installation einer bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung verpflichtet. Diese sorgt dafür, dass Windenergieanlagen nur dann leuchten, wenn es nötig ist.
Ja, das Gelände rund um die Standorte kann wie vorher land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.
Der Strom aus den Windkraftanlagen Wenzelstein wird ins Mittelspannungsnetz eingespeist, er wird also regional verteilt und verbraucht. Da der Strom aus verschiedenen Erzeugungsanlagen im Stromnetz zusammenläuft, kommt in jeder Steckdose ein Strommix aus verschiedenen Erzeugungsarten an. Strom aus Windkraftanlagen erhöht den Anteil erneuerbaren Stroms im Netz und damit auch den Anteil an Windstrom im eigenen Haushalt.
Nein. Es gibt viele Gründe für den Wertverfall von Immobilien. Der wichtigste Faktor ist der demographische Wandel, durch den die Bevölkerung vor allem in ländlichen, strukturschwachen Regionen abnimmt und damit die Nachfrage nach Immobilien sinkt. Der Einfluss von Windenergieanlagen auf die Immobilienpreise ist dagegen zu vernachlässigen. Das belegen viele wissenschaftliche Untersuchungen.
Die aktuellste Studie zu diesem Thema wurde 2022 in Frankreich von der ‚Agence de la transition écologique‘ (Agentur für den ökologischen Wandel) veröffentlicht. Sie kommt zu dem Schluss, dass Windenergieanlagen bei 90 Prozent der Häuser, die zwischen 2015 und 2020 verkauft wurden, keinen und bei zehn Prozent dieser Häuser nur minimalen Einfluss auf die Preise haben. Die gemessenen Auswirkungen ähneln denen anderer Infrastrukturobjekte, etwa Mobilfunkmasten. Die Haupteinflussfaktoren auf den Preis von Immobilien sind räumliche Struktur, Lebensstandard in der Region und Nähe zu touristischen Attraktionen.
Zu ähnlichen Schlüssen kommen auch ältere Untersuchungen aus Deutschland, zum Beispiel eine Studie aus Aachen oder der Grundstücksmarktbericht 2015 für die Bereiche der kreisfreien Städte Emden und Wilhelmshaven und der Landkreise Aurich, Friesland, Leer und Wittmund.
Albrecht Gölzer
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