Windparkplanung in Zilshausen/Lahr

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Nachdem ABO Energy im Jahr 2009 zwei Windkraftanlagen in Düngenheim ans Netz gebracht hat, prüfte das Unternehmen im gleichen Jahr das Potenzial für weitere Windparks in der Region Cochem-Zell, unter anderem in Zilshausen und Lahr. In Zilshausen wurden drei Windkraftanlagen, in Lahr eine Einzelanlage errichtet. Diese wurde von der Energiegenossenschaft Solix erworben.

Entwicklung
Genehmigungs-verfahren
Errichtung
Betrieb
Aktueller Status

Aktuelles

17. September 2016: Aktionswoche der Energieagentur RLP: ABO Wind und SOLIX stellen das Bürgerwindrad Lahr vor

Im Rahmen der Aktionswoche "Rheinland-Pfalz: Ein Land voller Energie" berichten ABO Wind und SOLIX ENERGIE von der Entstehung des Bürgerwindrads Lahr. Besucher können die Anlage und den dazugehörigen Lehrpfad besichtigen und sich über Beteiligungsmöglichkeit im Rahmen der Genossenschaft informieren.
 
Wann:
17.09.2016, 13:00 - 14:30 Uhr
 
Wo:
Windkraftanlage Lahr
Abfahrt von der L108 bzw. Lahr und Zilshausen
56288 Lahr

Weitere Infos und Anmeldung unter presse@abo-wind.de oder Tel. (0611) 267 65-617.

19. Juni 2016: Einweihung des Bürgerwindrads mit Umweltministerin Ulrike Höfken

Umweltministerin weiht erstes Windrad für Genossen im Hunsrück ein

  • Ulrike Höfken lobt vorbildliches Projekt in Lahr
  • Besucher besichtigen die Windkraftanlage
  • Neuer Lehrpfad zur Windenergie für Spaziergänger

(Lahr, 21. Juni 2016) Bei der Nutzung der Windkraft ist der Hunsrück schon seit längerem vorne mit dabei. Am Sonntag weihten Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) und mehr als 200 Besucher in Lahr nun die erste von einer Bürgerenergiegenossenschaft betriebene Anlage im Hunsrück ein. Höfken sowie Christian Keimer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kastellaun, und Ortsbürgermeister Hans-Peter Färber lobten das vorbildliche und wegweisende Projekt.

Eigentümerin der Anlage des Typs Nordex N131 mit einer Nennleistung von drei Megawatt ist die SOLIX ENERGIE aus Bürgerhand Rheinhessen eG. Das Wiesbadener Unternehmen ABO Wind hat die Anlage projektiert, die jährlich rund sieben Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom produziert. Das entspricht dem Haushaltsverbrauch von rund 5.000 Personen. „Was können wir Besseres tun, als dem Klimawandel mit erneuerbaren Energien etwas entgegenzusetzen?“, fragte Höfken. Die Ministerin bezeichnete die zahlreichen Unwetter der jüngsten Zeit als bedrohliche Vorboten eines verheerenden Klimawandels. Christian Keimer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kastellaun, sagte: „Das Bürgerwindrad bringt der Ortsgemeinde Lahr satte Einnahmen und dank des Genossenschaftsmodells kann jede Bürgerin und jeder Bürger daran teilhaben.“ Auch Ortsbürgermeister Hans-Peter Färber betonte die langfristige finanzielle Sicherheit, die die Windkraftanlage der Gemeinde biete. „Bei ABO Wind und allen beteiligten Firmen möchte ich mich für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Das Windrad ist für die Gemeinde eine große Bereicherung.“ Der Gemeinderat hatte dem Vorhaben einstimmig zugestimmt und die Bürger über den Fortschritt der Planungen in öffentlichen Sitzungen auf dem Laufenden gehalten. Viele Bürger besuchten auch die Baustelle und sahen sich den Transport der Rotorblätter an. Die Ortsgemeinde ist eines von 98 Mitgliedern der SOLIX Energie und betreibt somit das Lahrer Windrad mit.

Dr. Petra Gruner-Bauer, Vorstandsvorsitzende der SOLIX ENERGIE aus Bürgerhand Rheinhessen eG, erinnerte sich: „Vor 30 Jahren belächelte man die Erneuerbaren und nannte uns Traumtänzer. Heute stehen wir mitten in der Energiewende und die Bürger sind dabei die treibende Kraft.“ Alexander Koffka, Geschäftsleiter des Projektierers ABO Wind, stellte die gute Zusammenarbeit mit den Partnern heraus: „Wir freuen uns sehr über unser erstes Projekt mit einer Genossenschaft – noch dazu eine mit so viel Kompetenz und Engagement. Und dass die Lahrer Bürger hinter dem Windrad stehen und so zahlreich heute mit uns feiern, freut uns natürlich ebenso sehr.“

Nach der offiziellen Einweihung des Windrads traten der Kirchenchor Petershausen sowie der Musikverein Hunsrück-Echo aus Mörsdorf auf. Die Besucher konnten auch den Turmfuß der Windkraftanlage besichtigen. Die Frauengemeinschaft, Freiwillige Feuerwehr und der Verein der Dorfgemeinschaft Lahr bewirteten die Gäste des Festes.

Wenige hundert Meter von der Anlage entfernt hat ABO Wind einen Lehrpfad zur Windenergie mit zehn Quizstationen und einer Infotafel errichtet. Dazu gehört auch eine Fotowand, hinter der sich Besucher gegenseitig als Windkraft-Techniker fotografieren können.

Pressemitteilung als pdf

Projektsteckbrief der Windkraftanlage

 

April 2016: Innovativer Windpark geht in Lahr in Betrieb 

Innovativer Windpark geht in Lahr in Betrieb

  • Zweite Windenergieanlage in Deutschland wirkt als aktiver Spannungsregler und bringt Energiewende voran
  • Nordex, ABO Wind und Westnetz testen neue Funktion

Wenn der Wind weht, dann produzieren Windkraftanlagen viel Strom. Änderungen der Windgeschwindigkeit, die innerhalb weniger Sekunden auftreten, führen zu Spannungs-schwankungen im Netz. Eine Aufgabe des Verteilnetzbetreibers Westnetz ist es, auch dann die Spannung im Gleichgewicht zu halten.

Neuere Windräder gleichen einen Teil dieser Schwankungen bereits durch entsprechende Technik aus. Diese Technik stellt, wenn der Wind weht, die sogenannte Blindleistung zur Reduzierung von Spannungsschwankungen zur Verfügung. Blindleistung entsteht immer, wenn Energie mit Hilfe von Wechselstrom übertragen wird. Ursache sind die elektrischen Eigenschaften der Kabel und Freileitungen sowie der angeschlossenen Verbraucher. Zu hohe Werte der Blindleistung sind grundsätzlich zu vermeiden, da hierdurch die Netze zusätzlich belastet werden. Allerdings trennen sich konventionelle Windkraftanlagen bei Windstille vom Netz, somit steht auch die Blindleistung nicht mehr zu Verfügung und kann nicht zur Spannungsregulierung genutzt werden. Der Windkraftanlagenhersteller Nordex, der Projektierer ABO Wind, Westnetz sowie die Energiegenossenschaft SOLIX als Betreiberin des Windparks testen nun in der Hunsrückgemeinde Lahr im Rahmen eines Innovationsprojektes gemeinsam eine neue, netzstabilisierende Funktion (Statcom-Funktion) am kürzlich in Betrieb genommenen Windpark.

Mit der neuen Statcom-Funktion bleibt die Windkraftanlage auch bei stillstehenden Rotoren mit dem Netz verbunden und ermöglicht dem Netzbetreiber die unterbrechungsfreie, dynamische Speisung von Blindleistung zur Spannungshaltung. Durch die Technik – in Verbindung mit weiteren innovativen Regelverfahren – können auftretende Probleme mit der Spannungsqualität bei stark schwankender Einspeisung aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen nahezu vollständig gelöst werden.

Für die Dauer eines Jahres sollen zunächst Betriebserfahrungen gesammelt und die Wirkung im Netz der Hunsrückgemeinde untersucht werden. Nachdem Westnetz in Roth bei Prüm die erste Anlage dieser Art in Deutschland vor zwei Jahren in Betrieb genommen hat, ist der Windpark in Lahr nun das zweite Projekt. „Wir treiben technische Entwicklungen zur Umsetzung der Energiewende im Stromverteilnetz aktiv voran. Gemeinsam mit unserem Kunden ABO Wind und Nordex als Hersteller von Windenergieanlagen testen wir erneut ein innovatives Betriebsmittel, um wirtschaftliche Lösungen zum Anschluss der vielen Solar- und Windenergieanlagen an unser Netz zu gestalten. So werden wir den Herausforderungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf dem Land besser gerecht und verfügen über echte Alternativen zum Netzausbau“, erläutert Thomas Christ, Projektleiter bei Westnetz. „Die Statcom-Funktion ist in der Lage, auch bei Windstille Blindstrom bereitzustellen, und kann damit jederzeit einen Beitrag zur Stabilität der deutschen Stromnetze leisten“, sind sich Dr. Christian Wessels, Expert Engineer bei der Nordex Energy GmbH und Andreas Leber, Projektleiter Netzanbindung, ABO Wind, einig.

Pressemitteilung von Westnetz

 

November 2015: Energiegenossenschaft Solix erwirbt Windenergieanlage in Lahr

(Wiesbaden, 6. November 2015) Die Bürgerenergiegenossenschaft "SOLIX ENERGIE aus Bürgerhand Rheinhessen eG" hat eine von ABO Wind projektierte Windkraftanlage in der Hunsrückgemeinde Lahr erworben. "Wir freuen uns, dass wir nun erstmals auch mit einer Genossenschaft ein Projekt realisieren – die Arbeit mit SOLIX ist überaus angenehm und konstruktiv", lobte ABO Wind-Vorstand Andreas Höllinger. Zur ausführlichen Pressemitteilung >

 

 

Projektinfos

Standort

Windpark Zilshausen:

Windpark Zilshausen

Windpark Lahr:

Windpark Lahr


Der Windpark Zilshausen besteht aus drei Windenergieanlagen, davon eine im Wald und zwei im Offenland. Eine WEA steht auf Flächen der Gemeinde, für die übrigen beiden Anlagen hat ABO Energy ein Poolmodell konzipiert, um die Pachteinnahmen möglichst gerecht unter den rund 25 Grundstückseigentümern aufzuteilen. Das Projekt in Lahr besteht aus einer Anlage im Offenland auf Flächen der Gemeinde.

Pro Anlage wird ein etwa 1.500 Quadratmeter großer Kranstellplatz angelegt und geschottert. Dazu kommen jeweils ein Kranausleger sowie Lager-/Montageflächen und die Zuwegung. Der Platzbedarf für den Bau einer Windkraftanlage beträgt ungefähr 4.500 Quadratmeter. Zum Vergleich: Ein Fußballfeld misst 7.140 Quadratmeter. Die Lager- und Montageflächen werden nach der Errichtung zurückgebaut und wie vorher genutzt. Nach dem Abbau der Anlage im Wald in voraussichtlich etwa 25 Jahren werden alle Flächen wieder aufgeforstet – sofern dann keine neuen Windkraftanlagen errichtet werden.

Für die Anlieferung der Anlagen wurde eine Route gewählt, die sowohl Beltheim als auch Sabershausen umgeht, um die Anwohner zu schonen. Die gleiche Route kann auch für den Antransport der Großkomponenten der Windenergieanlage in Lahr verwendet werden.

Innerhalb des Windparks Zilshausen werden rund 1,7 Kilometer Kabel verlegt. Um den Windpark an das Stromnetz anzuschließen, ist zudem eine rund 3,7 Kilometer lange Kabeltrasse zum Umspannwerk Beltheim notwendig. Von der Windkraftanlage Lahr wird eine rund 1,5 Kilometer lange Kabeltrasse gelegt, der Anschluss erfolgt ans Ortsnetz.

 

Anlagentyp

Windkraftanlagen Zilshausen  3 WEA
Anlagentyp Nordex N117/2400
Nabenhöhe 141 Meter
Rotordurchmesser 117 Meter
Blattlänge 58,5 Meter
Gesamthöhe 199,5 Meter
Nennleistung 2,4 Megawatt

 

Windkraftanlage Lahr  1 WEA
Anlagentyp Nordex N131
Nabenhöhe 134 Meter
Rotordurchmesser 131 Meter
Blattlänge 65,5 Meter
Gesamthöhe 199,5 Meter
Nennleistung 3 Megawatt

 

Visualisierungen

Zeitplan

Zilshausen:

Lahr:

Hintergrund

Landespolitische Ziele und Regionalplanung

Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt die Energiewende seit Jahren entschieden um: Bis 2030 soll der verbrauchte Strom bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Zwei Prozent der Fläche will das Land der Windkraftnutzung zur Verfügung stellen und hat den Verbandsgemeinden aufgetragen, die planungsrechtliche Ausweisung dieser Flächen über die kommunale Bauleitplanung zu gewährleisten. In der rechtskräftigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans (Teilplan Windenergie) hat die Verbandsgemeinde Treis-Karden rund 680 Hektar als Konzentrationsflächen für Windkraft ausgewiesen, das sind etwa fünf Prozent der Gemeindefläche. Mittlerweile ist absehbar, dass nur etwa 200 Hektar, also 1,5 Prozent der Gemeindefläche, tatsächlich für eine Windkraftnutzung in Frage kommen. Die restlichen Flächen scheiden – trotz des planungsrechtlichen Vorrangs innerhalb der Konzentrationszonen – insbesondere aus naturschutzfachlichen Gründen aus.

Wirtschaftliche Eckdaten und kommunale Wertschöpfung

Um die Wirtschaftlichkeit der Windparks sicherzustellen, hat ABO Energy im benachbarten Mörsdorf mehr als ein Jahr lang die Windgeschwindigkeit gemessen. Die Ergebnisse lassen sich auch auf Zilshausen und Lahr übertragen und erhöhen die Zuverlässigkeit der Prognose des Stromertrags. Die drei Anlagen in Zilshausen werden voraussichtlich 19,5 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom erzeugen – so viel verbrauchen 16.000 Menschen in ihren Häusern und Wohnungen. Die Anlage in Lahr wird rund 7 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, das entspricht dem Stromverbrauch von rund 5.000 Menschen.

Die Windkraftanlagen tragen maßgeblich zur kommunalen Wertschöpfung bei: Für die Flächen der Windkraftanlagen im kommunalen Eigentum fließen Pachtzahlungen in die Gemeindekasse. Für alle Anlagen bleibt zudem ein großer Teil der Gewerbesteuer in Zilshausen bzw. Lahr. Mit dem Bau der Infrastruktur beauftragt ABO Energy soweit möglich ortsansässige Unternehmen. Über den Solidarpakt der Hunsrückgemeinden der ehemaligen Verbandsgemeinde Treis-Karden sind auch diejenigen Ortsgemeinden an den Einnahmen beteiligt, auf deren Flächen keine Windkraftanlagen errichtet werden können.

Fazit

Der zu erwartende Stromertrag der beiden Windparks rechtfertigt den Eingriff in die Natur: Die vier Anlagen reduzieren den Kohlendioxidausstoß um jährlich 20.000 Tonnen. Die Windparks bieten der Region außerdem einen hohen wirtschaftlichen Nutzen durch Pachteinnahmen, Gewerbesteuer und lokale Bauleistungen. Die vier Windenergieanlagen in Zilshausen/Lahr werden einen wichtigen Beitrag leisten, um die Klimaschutzschutzziele des Landes Rheinland-Pfalz zu erreichen: Bis zum Jahr 2030 sollen 100 Prozent der Stromerzeugung bilanziell aus erneuerbaren Energien stammen..

Fragen und Antworten zur Windkraft in Zilshausen/Lahr

Nun sind Sie als Anwohner gefragt: Welche Fragen zur Windkraft in Zilshausen/Lahr möchten Sie uns stellen? Dafür haben wir ein neues Dialogforum eingerichtet, in dem Bürgerinnen und Bürger mit uns in Kontakt treten können.

Häufige Fragen haben wir bereits zusammengetragen und beantwortet.
Weitere Fragen können Sie uns über das folgende Formular stellen. Sofern Ihre Frage von allgemeinem Interesse ist, fügen wir sie anonymisiert zu unserem Fragenkatalog hinzu.

 

 

 

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Ihre Frage zur Windenergie Zilshausen:



Häufige Fragen

Sind die Standorte in Zilshausen/Lahr überhaupt wirtschaftlich?

Ja, denn ABO Energy hat zur Untersuchung der Windgeschwindigkeit eine Windmessung über eineinhalb Jahre durchgeführt. Die Ergebnisse sind zufriedenstellend. Auf Grundlage der Messung kann zum einen der Energieertrag der Anlagen zuverlässig prognostiziert werden, zum anderen sinken die gängigen Risikoabschläge für die Prognoseunsicherheit.

Wie groß ist die Fläche, die eine Anlage benötigt?

Jede Anlage benötigt in der Errichtungsphase für den Standort sowie die Zuwegung eine Fläche von ca. 4.500 Quadratmetern. Da einige Flächen nur vorübergehend benötigt und nach der Errichtung zurückgebaut werden können, verbleiben ca. 2.500 bis 3.000 Quadratmeter, die nach der Inbetriebnahme der Anlagen dauerhaft benötigt werden.

Welche Ausgleichsmaßnahmen sind geplant?

In Rheinland-Pfalz entscheidet das Land über die Verwendung der finanziellen Mittel, die der Windparkbetreiber für den Ausgleich des Eingriffes aufbringen muss. Auf Antrag und Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise können die Mittel für geeignete Maßnahmen vor Ort verwendet werden.

Je nach betroffener Tierart und den Verhältnissen vor Ort man kann zum Beispiel artenreiches Grünland anlegen oder das Nahrungsangebot für den Rotmilan verbessern, indem auf den Anbau von Raps und Mais verzichtet wird und die Vermehrung von Nagetieren nicht bekämpft wird.

Zum Rotmilanschutz werden in Zilshausen zwei Maßnahmen durchgeführt. Zum einen werden Ablenkflächen geschaffen, die ihn von den Windkraftanlagen weglocken sollen. Zum anderen werden die Anlagen abgeschaltet, wenn unter ihnen in einem Radius von 150 Metern um den Anlagenmittelpunkt Bodenarbeiten stattfinden.

Weiterhin werden Fichten- und Douglasienbestände in standortgerechte Laubwälder umgewandelt. Zur Erhöhung der Artenvielfalt wird eine intensiv genutzte Grünlandfläche „extensiviert“, das heißt weitgehend ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Außerdem sichert ABO Energy drei sogenannte Altbäume, um den Lebensraum zu ersetzen, der durch die Windkraftanlagen eingeschränkt wird.

Inwiefern profitieren die Kommunen von der Windkraft?

Eine der drei Windkraftanlagen in Zilshausen sowie die Anlage in Lahr befinden sich auf kommunalen Flächen. Die Pachteinnahmen fließen somit direkt in den kommunalen Haushalt und stehen für kommunale Projekte zur Verfügung, die allen Bürgern zugutekommen. Darüber hinaus ist die Gemeinde Zilshausen an den Pachteinnahmen der beiden weiteren Standorte beteiligt und profitiert von den durch die Windenergieanlagen generierten Steuereinnahmen. ABO Energy ist bemüht, so viele Aufträge wie möglich an lokale Betriebe zu vergeben. Über den Solidarpakt der Hunsrückgemeinden der ehemaligen VG Treis-Karden sind auch jene Ortsgemeinden an den Einnahmen beteiligt, auf deren Flächen keine Windkraftanlagen errichtet werden können.

Wie hoch ist die Lärmbelästigung durch die Anlagen und was wird dagegen getan?

Um eine Genehmigung für eine Windkraftanlage zu bekommen, müssen wie auch bei jedem anderen Gewerbebetrieb strenge Schallgrenzwerte der "Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm" eingehalten werden:

Art der baulichen Nutzung Tags Nachts

Industriegebiet

70 dB(A)    70 dB(A)
Gewerbegebiet 65 dB(A) 50 dB(A)
Kern-, Dorf-, Mischgebiet 60 dB(A) 45 dB(A)
Allgemeines Wohngebiet, Kleinsiedlungsgebiet     55 dB(A) 40 dB(A)
Reines Wohngebiet 50 dB(A) 35 dB(A)
Kurgebiet, Krankenhaus, Pflegeanstalt 45 dB(A) 35 dB(A)

Zum Vergleich: Eine ruhige Unterhaltung hat eine Emission von etwa 60 dB(A).

Die Schallbelastung durch eine Windkraftanlage werden stets unter den ungünstigsten Voraussetzungen berechnet: Der Gutachter unterstellt, die Anlage würde durchgehend auf Volllast laufen und es gäbe keine sonstigen Umweltgeräusche wie Blätterrauschen oder Verkehrslärm.

Wie viel Abrieb löst sich von Windkraftanlagen?

Die Rotorblätter von Windkraftanlagen sind Umwelteinflüssen ausgeliefert, die das Material angreifen. Der Verschleiß, der durch den Abrieb der Blattoberfläche an der Vorderkante der Rotorblätter entsteht, tritt meist an den Blattspitzen auf. Im Betrieb erreichen die Blattspitzen Höchstgeschwindigkeiten von 250 bis 360 Kilometern pro Stunde. Bei dieser Geschwindigkeit wirken Regentropfen, kleine Staubpartikel, Salz oder Umweltchemikalien auf das Blattmaterial ein und es können sich kleine Partikel aus der äußersten Materialschicht des Blattes lösen. Derzeit existieren keine genauen Untersuchungen zur Menge der abgelösten Partikel bei Windkraftanlagen. Schätzungen gehen von einem jährlichen Materialverlust von 2,74 Kilogramm pro Windkraftanlage aus. Bei Betrachtung aller 28.611 Windenergieanlagen in Deutschland (Stand: Juli 2024) entsteht folglich ein Abrieb von rund 78.400 Kilogramm pro Jahr. Zum Vergleich: Die Abriebwerte von Reifen belaufen sich jährlich auf etwa 102.090.000 Kilogramm. Außerdem ist die Konzentration der Partikel gering, da sie sich in großer Höhe lösen und vom Wind verteilt werden.

Ist der Abrieb von den Rotorblättern schädlich?

Die äußerste Schicht der Rotorblätter bildet ein Decklack, der aus Polyurethan, Epoxid- oder Polyesterharz besteht. Diese Kunstharze besitzen im ausgehärteten Zustand keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften. Zum Erosionsschutz wird zusätzlich eine Schutzfolie oder ein spezieller Schutzanstrich aufgebracht, der auch bei Flugzeugen und Hubschraubern zum Schutz der Tragflächen und Rotorblätter eingesetzt wird. In der Diskussion stehen auch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), die in den Kunststoffen der Anlagen gebunden sind und dort kaum herausgelöst werden können, da sie zur Haltbarkeit und Stabilisierung gegen Partikelerosion beitragen sollen.
Der Abrieb führt über die Zeit zu einer Verschlechterung der Aerodynamik des Rotorblattes und folglich zum Ertragsverlust der Anlage. Auch aus diesem Grund werden die Anlagen mitsamt den Rotorblättern regelmäßig kontrolliert und Maßnahmen zur Instandhaltung umgesetzt. Dazu gehört das Auftragen von Schutzlacken oder Schutzfolien oder bei starken Beschädigungen der Austausch von Rotorblättern.

Warum werden die Anlagen nicht nur auf Gemeindeflächen errichtet, so dass die Pachteinnahmen der Allgemeinheit zugutekommen?

ABO Energy plant wann immer möglich auf gemeindeeigenen Flächen, damit neben der Gewerbesteuer auch die Pachteinnahmen den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen. Allerdings kommen für den Standort einer Windkraftanlagen aus einer Vielzahl von Gründen - Vorrangflächen im Flächennutzungsplan, Naturschutz, Abstände zu Siedlungen, Schall- und Schattenwurf, Zuwegung, Kabelführung uva. - meist nur sehr wenige Flächen in Frage. Auch innerhalb eines Windparks müssen die Windkraftanlagen beispielsweise einen bestimmten Abstand haben, um sich nicht gegenseitig zu behindern.

So ergibt sich - wie in Zilshausen - bei vielen Projekten eine Mischung aus Gemeinde- und Privatflächen. In Zilshausen haben wir ein Poolmodell entworfen, um die Pachteinnahmen möglichst gerecht unter den rund 25 Grundstückseigentümern aufzuteilen, von denen einige direkt in Zilshausen leben.

Warum werden die Anlagen nach 25 Jahren zurückgebaut?

Dem Betrieb einer Windkraftanlage auf einem Grundstück liegt ein Pachtverhältnis zugrunde, welches das Eigentum an Grund und Boden vom Eigentum an der Windkraftanlage eindeutig trennt. Bei einer Windkraftanlage handelt es sich um einen sogenannten Scheinbestandteil, der nur vorübergehend auf dem jeweiligen Grundstück betrieben wird. Diese vorübergehende Nutzung wird durch eine Befristung des Pachtverhältnisses zeitlich begrenzt, wobei aus rechtlichen Gründen ein Vertrag zwischen Verpächter und Betreiber nicht länger als 30 Jahre bestehen sollte, da sonst dieses Prinzip der vorübergehenden Nutzung eines Grundstücks in Frage stehen könnte. Nach dem Ablauf des Vertrags können die Parteien einen neuen Vertrag schließen.

Die Windkraftanlage zum Ablauf der Vertragsdauer rückzubauen und gegebenenfalls eine neue zu errichten, ist in den meisten Fällen sinnvoll, da die technische Lebensdauer einer Anlage heute bei 25 bis 30 Jahren liegt. Neben dem gewöhnlichen Verschleiß spricht noch ein anderes Argument für den Ersatz älterer Anlagen: Die Windkraft als relativ junge Technologie entwickelt sich weiter. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die durchschnittliche Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen von 260 Kilowatt auf 2.600 Kilowatt verzehnfacht. In den nächsten 20 bis 30 Jahren wird es voraussichtlich weitere Fortschritte geben, der Ersatz älterer Anlagen, das so genannte Repowering, macht so einen vielfach höheren Stromertrag mit weniger Anlagen möglich.

Ist nach der Vertragsdauer Windkraft an einem Standort nicht mehr erwünscht, kann auf einen Ersatz einer abgebauten Anlage verzichtet werden.

Wie sicher sind Windenergieanlagen?

Windenergie ist eine sichere und zuverlässige Art der Stromerzeugung: Moderne Anlagen sind bis zu 98,5 Prozent technisch verfügbar, also betriebsbereit. Technische Störungen führen in den meisten Fällen zu Ertragsausfällen für den Betreiber, nicht jedoch zu Gefahren für die Allgemeinheit. Laut einer Schätzung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven kommt es in Deutschland nur in 0,01 Prozent aller installierten Windkraftanlagen pro Jahr zu Bränden. Im Vorfeld erstellt ABO Energy Brandschutzkonzepte und die örtliche Feuerwehr wird für den Notfall eingewiesen.

Jede Windkraftanlage wird zudem in regelmäßigen Intervallen gewartet, um mögliche Gefahrenquellen rechtzeitig zu beheben.  Im Falle eines Brandes lässt man die Anlage kontrolliert abbrennen, Waldbrandgefahr besteht somit keine.

Kann die Fläche rund um die Anlagen weiterhin wie gewohnt genutzt werden?

Ja, das Gelände rund um die Standorte kann wie vorher land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.

Bleibt der Strom in der Region?

Der Strom aus den Windkraftanlagen in Zilshausen/Lahr wird ins Mittelspannungsnetz eingespeist, er wird also regional verteilt und verbraucht. Da der Strom aus verschiedenen Erzeugungsanlagen im Stromnetz zusammenläuft, kommt in jeder Steckdose ein Strommix aus verschiedenen Erzeugungsarten an. Strom aus Windkraftanlagen erhöht den Anteil erneuerbaren Stroms im Netz und damit auch den Anteil an Windstrom im eigenen Haushalt.

Kontakt

Kristof Frank

Bereichsleiter

Kristof Frank

Tel.: +49 611 267 65-548
Fax: +49 611 267 65-599
kristof.frank(at)aboenergy.com

Manuel Pfaff

Senior Projektleiter

Manuel Pfaff

Tel. +49 511 957 39-814
Fax +49 511 957 39 809
manuel.pfaff(at)aboenergy.com

Projekte in Rheinland-Pfalz

 

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